Plötzlicher Herztod bei Sportlern: Risiken und Präventionsstrategien

Plötzlicher Herztod bei Sportlern: Risiken und Präventionsstrategien

Es gibt leider unzählige Beispiele, die belegen, dass selbst Spitzensportler vom plötzlichen Herztod betroffen sind. Es ist ein ernstes und wichtiges Thema, das es verdient, einmal genauer hinzusehen, gerade wenn du Sportler bist.

Sport und körperliche Aktivität bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile, auch hinsichtlich der Herzgesundheit. Dennoch wissen wir inzwischen, dass intensives Training bei einigen Menschen das Risiko eines plötzlichen Herztodes erhöhen kann.

Auslöser hierfür sind oft unerkannte Herzkrankheiten oder auch die genetische Veranlagung für bestimmte gesundheitliche Probleme.

Informiert zu sein ist der erste wichtige Schritt, denn so kannst du als Sportler Vorsorgemaßnahmen treffen, um gesundheitliche Risiken beim intensiven Sport zu minimieren.

Ursachen für den plötzlichen Herztod

Wie bereits angedeutet, können genetische Faktoren eine entscheidende Rolle bei der Herzgesundheit spielen. Bestimmte genetische Erkrankungen (wie Long-QT-Syndrom, Brugada-Syndrom oder hypertrophe Kardiomyopathie) können zu Anomalien in der elektrischen Aktivität des Herzens führen. Daraus können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen entstehen, ganz besonders unter erhöhten Stressbedingungen, die während einer intensiven körperlichen Aktivität in besonderem Maße auftreten.

Doch auch Lebensgewohnheiten, einschließlich der Ernährung und des Gewichts, können die Herzgesundheit beeinflussen.

Besonders zu erwähnen ist auch der Alkohol- und Drogenkonsum, der das Risiko für einen plötzlichen Herztod unter Sportlern erhöhen kann. Alkohol kann zum “Holiday Heart Syndrome” führen – einer Herzrhythmusstörung, die nach exzessivem Trinken auftreten kann. Auch Drogen wie Kokain oder Amphetamine können Herzrhythmusstörungen auslösen. Sie erhöhen die Herzfrequenz und den Blutdruck, was das Herz in der Folge deutlich stärker belastet und so das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöht.

Herzkrankheiten als Risikofaktoren

Auch Herzkrankheiten sind Risikofaktoren für einen plötzlichen Herztod bei Sportlern:

  • Bluthochdruck: Bluthochdruck (Hypertonie) belastet das Herz und führt zu Herzrhythmusstörungen. Ein unkontrollierter Bluthochdruck kann bei Sportlern das Risiko für Herzversagen, Herzinfarkt und plötzlichen Herztod erhöhen. Daher ist es wichtig, dass du als Sportler deinen Blutdruck regelmäßig überwachst – das geht inzwischen kostengünstig und jederzeit zu Hause oder unterwegs. Bei außergewöhnlichen Werten ist sofort ein Arzt zu konsultieren.
  • Diabetes: Auch Diabetes gehört zu den Risiken für den plötzlichen Herztod bei Sportlern. Hoher Blutzucker kann zu Schäden an Blutgefäßen und an den Nerven am Herzen führen. Diese wiederrum können Herzkrankheiten auslösen. Deshalb ist es wichtig, dass sich Sportler mit Diabetes regelmäßig checken lassen und vor allem ihren Blutzucker sorgfältig kontrollieren.
  • Niereninsuffizienz: Die Niereninsuffizienz ist eine ernste Erkrankung, die oft in Verbindung mit Herzkrankheiten steht. Nieren spielen bei der Regulierung des Blutdrucks eine wichtige Rolle – funktionieren sie nicht richtig, kann dies zu Bluthochdruck und den damit verbundenen, bereits beschriebenen Problemen führen. Sportler mit Niereninsuffizienz sollten sich regelmäßig in ärztliche Kontrolle begeben und sportliche Aktivitäten mit einem Facharzt besprechen.

Nebenwirkungen von Medikamenten in Verbindung mit dem plötzlichen Herztod

Es gibt Medikamente, deren Nebenwirkungen das Risiko eines plötzlichen Herztodes bei Sportlern erhöhen können. Es ist wichtig, dass du darüber Bescheid weißt, um eine Einnahme in Verbindung mit intensivem Sport mit deinem Arzt besprechen zu können:

  • Kardiovaskuläre Medikamente: Betablocker etwa, die zur Behandlung von Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt werden, können die Herzfrequenz senken und die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Insbesondere bei intensiven sportlichen Aktivitäten kann das zu Problemen führen und das Risiko eines plötzlichen Herztodes erhöhen.
  • Psychopharmaka: Auch einige Psychopharmaka, insbesondere Antidepressiva und Antipsychotika, könnten Herzrhythmusstörungen verursachen. Auch hier solltest du bei einer Einnahme mit deinem Arzt über sportliche Aktivitäten sprechen, insbesondere, wenn du dich intensiv bewegst.
  • Weitere Medikamente: Auch Schmerzmittel und Entzündungshemmer können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Das ist insbesondere dann zu beachten, wenn du diese Medikamente in hohen Dosen oder über einen längeren Zeitraum einnimmst. Auch Mittel zur Leistungssteigerung können mit Risiken einhergehen, dazu gehören Anabolika, Ephedrin und andere Stimulanzien, die den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen.

Sei dir der potenziellen Risiken bewusst und wende Medikamente sorgfältig und nach Rücksprache mit deinem Arzt an. Dies gilt insbesondere, wenn du neue Medikamente einnehmen möchtest oder die Medikation änderst.

Das Risiko Alter für den plötzlichen Herztod

Auch mit zunehmendem Alter steigt das Risiko eines plötzlichen Herztodes bei Sportlern an. Dafür verantwortlich sind verschiedene altersbedingte Veränderungen im Körper, insbesondere jene, die das Herz-Kreislauf-System betreffen: Verhärtung von Arterien, Abnahme der Herzfunktion, erhöhte Anfälligkeit für bestimmte Herzerkrankungen.

Mit bedacht werden sollte auch die Tatsache, dass Sportler mit höherem Alter eine längere Vorgeschichte bezüglich Sportverletzungen, medizinischen Behandlungen und Medikamenteneinnahmen haben können. All diese Faktoren können das Risiko eines plötzlichen Herztodes erhöhen. Daher ist es für ältere Sportler besonders wichtig, regelmäßige Checkups durchzuführen und einen gesunden Lebensstil zu pflegen.

Präventive Maßnahmen gegen den plötzlichen Herztod

Nun, da du die Risiken kennst, können wir einen Blick darauf werfen, wie du das Risiko eines plötzlichen Herztodes als Sportler minimierst:

  1. Regelmäßige medizinische Checks: Falls du dich nicht bereits regelmäßig von einem Arzt checken lässt, solltest du dies in Erwägung ziehen. Untersuchungen deines Bluts und Herzens helfen, gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Bei Sportlern wird nicht selten ein EKG durchgeführt, insbesondere dann, wenn du Hochleistungssport betreibst oder familiär vorbelastet bist, was Herz-Kreislauf-Erkrankungen angeht.
  2. Lebensstil: Ein gesunder Lebensstil hilft, das Herztod-Risiko zu verringern. Dazu gehören neben einer ausgewogenen Ernährung auch ausreichend Schlaf und ein gesundes Stressmanagement. Als Sportler solltest du darüber nachdenken, ob Alkohol und Tabak zu deinem Leben passen, da sie das Risiko für Herzkrankheiten (und damit den plötzlichen Herztod) signifikant erhöhen können.
  3. Achte auf deinen Körper: Um Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen, kann es hilfreich sein, auf die Zeichen und Symptome deines Körpers zu achten und Unregelmäßigkeiten nicht zu verharmlosen. Lass dich lieber einmal mehr untersuchen. Bei diesen Symptomen solltest du dich sofort in ärztliche Behandlung begeben und dich checken lassen, bevor du mit dem intensiven Training fortfährst: Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel und Ohnmacht. Denk daran: Frühzeitige Erkennung und Behandlung können dazu beitragen, schwerwiegende Folgen, einschließlich des plötzlichen Herztodes, zu verhindern.
  4. Vernünftiger Umgang mit Medikamenten: Es ist wichtig, Medikamente sorgfältig einzunehmen. Als Sportler solltest du immer einen Arzt konsultieren, bevor du neue Medikamente einnimmst oder etwas an deiner Medikation änderst. Vermeide leistungssteigernde Substanzen, da sie dein Herz zusätzlich belasten und ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten darstellen.

Fazit: Sei dir als Sportler des Risikos bewusst

Das Risiko eines plötzlichen Herztodes ist ein ernstes Thema. Die Früherkennung und die Vorsorge spielen eine wichtige Rolle. Durch regelmäßige Checkups kannst du potenzielle Herzprobleme rechtzeitig erkennen und behandeln.

Als Sportler ist es wichtig, sich mit den Risikofaktoren auseinanderzusetzen und entsprechende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, dazu gehört neben einem gesunden Lebensstil auch der vernünftige Umgang mit Medikamenten und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.

Dein Herz ermöglicht dir deine intensiven Sport-Einheiten. Es verdient, dass du dich gut darum kümmerst.

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